Kinder von Drogenabhängigen
Alkohol ist mit Abstand das verbreitetste Suchtmittel in Deutschland. Daher beschreiben wir auf dieser Website in erster Linie die Auswirkungen von Alkoholismus auf die Kinder. Dennoch gibt es Besonderheiten, die die Situation von Kindern drogenkranker Eltern von denen alkoholkranker Familien unterscheiden.
Die Drogenabhängigkeit eines oder beider Elternteile hat grundsätzlich ähnliche Auswirkungen auf die Kinder. Durch die Illegalität des elterlichen Drogenkonsums sind die Lebensumstände für die Kinder allerdings häufig erheblich schlechter. Die Verelendung vollzieht sich schneller und drastischer, als dies im Kontext von elterlichem Alkoholismus der Fall ist. Auch haben die Kinder gegenüber denen aus alkoholkranken Familien nochmals erhöhte Risiken für psychische Erkrankungen. Andererseits erregen die Kinder drogenabhängiger Eltern häufig schneller die Aufmerksamkeit von Jugendamt und Kinderschutz. Ihre Chancen, von staatlichen Stellen Hilfe zu bekommen, sind insofern besser als die von Kindern, deren Eltern vom legalen Suchtmittel Alkohol abhängig sind.
Hier geht es zum ausführlichen, wissenschaftlich aufbereiteten Artikel zu Kinder von Drogenabhängigen
NACOA Infoblatt - Kinder in Familien mit Drogenproblematik
1. Hilfeangebote
Hilfeangebote für Kinder
Ambulant / regional:
Für Kinder aus suchtbelasteten Familien gibt es verschiedene ambulante Angebote. Diese können über die NACOA-Seite unter „Infos > Ambulante Hilfeangebote“ und/oder über KidKit gefunden werden.
Weiterhin kann Kindern und Jugendlichen über regionale Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw.- Psychotherapie geholfen werden.
Überregional / online:
Es stehen zudem Online-Angebote zur Verfügung:
Das NACOA-eigene Online-Beratungsangebot in Form von Einzel- und Gruppen-Chats, Gruppenchat am Dienstag von 18-20 Uhr unter https://nacoa-beratung.assisto.online/
TRAU DIR
TRAU DIR Flyer können hier bestellt werden
KidKit ist ein weiteres Online-Beratungsangebot, das auch Kinder psychisch kranker Eltern adressiert: www.kidkit.de
Die Landing-Page HilfenimNetz vereint die Angebote von NACOA und KidKit: www.hilfenimnetz.de
Hilfeangebote für Eltern
Beratung bei NACOA Deutschland
Unser Beratungstelefon: Unter der Nummer 030 / 35 12 24 29 steht Ihnen dienstags von 10-12 Uhr ein:e Berater:in zur Verfügung. Außerhalb dieser Sprechzeit können Sie über den Anrufbeantworter einen Termin anfragen.
Unsere E-Mail-Beratung: Über unsere virtuelle Beratungsstelle können Sie jederzeit ihre Anliegen und Fragen an unser Beratungsteam richten, das Ihnen dann zeitnah per E-Mail antwortet. Zur E-Mailberatung geht es hier
Stationäre / ambulante Entwöhnung:
Für Eltern mit einer Drogenabhängigkeit ist eine Suchtberatung bzw.- Behandlung angezeigt. Diese kann im ambulanten oder stationären Kontext (Rehabilitationsmaßnahme) stattfinden. Es gibt auch stationäre Einrichtungen, die die Kinder im Vorschulalter mit aufnehmen.
Stellen für Suchtberatung oder Fachkliniken können über die NACOA-Seite unter "Infos > Ambulante Hilfeangebote" oder "Infos > Stationäre Hilfeangebote" oder über die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen gefunden werden.
Elterntrainings, Elternprogramme
Auch ein Elterntraining kann dabei helfen, Kompetenzen als Elternteil trotz einer Suchterkrankung zu stärken:
Ein allgemeines Elterntraining bietet beispielsweise das Projekt „Starke Eltern – Starke Kinder“
Ein Elterntraining spezifisch zum Thema Sucht bietet Shift+
Auch die Zentren von ChimpsNet bieten Elternunterstützung: an 19 klinischen Standorten in Deutschland werden verschiedene Versorgungskonzepte für Kinder, Jugendliche und deren Eltern angeboten
Neuere Angebote hält das ZI (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim) bereit
STÄRKE - ambulantes Versorgungsangebot für suchterkrankte Eltern
STARK im Sturm: Vernetzung von psychisch und suchtkranken Eltern während ihres Krankenhausaufenthalts mit den richtigen Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen
Hilfeangebote für Familien
Unterstützung und Betreuung der gesamten Familie finden Sie in der sozialpädagogischen Familienhilfe. Die sozialpädagogische Fachkraft kommt in der Regel in die Wohnung der Familie und unterstützt diese ganz konkret bei alltäglichen Problemen, Erziehungsschwierigkeiten oder/und beim Umgang mit Ämtern und Behörden. Auch bei aktuellen Krisen oder intrafamiliären Konflikten steht die sozialpädagogische Familienhilfe zur Seite. Die Familienhilfe kann über das Jugendamt angefragt werden.
Auch lokale Familienberatungszentren oder –stellen bieten vielfältige Hilfestellungen.
In manchen Fällen kann eine Familientherapie sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um ein psychologisches Verfahren, welches die gesamte Familie in die Lösung psychischer Probleme miteinbezieht.