Projekt „Bundesweite Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen des Hilfesystems für Kinder suchtkranker Eltern“
Das 2020 gestartete Projekt fördert den bundesweiten Aufbau von Kommunikationsstrukturen zwischen Fachkräften der Suchthilfe, Jugendhilfe und des Gesundheitswesens.
Mithilfe der Kommunikationsplattform COA.KOM wird die interdisziplinäre Vernetzung aller Akteure und Akteurinnen, die mit suchtbelasteten Familien insbesondere den Kindern suchtkranker Eltern zusammenarbeiten, gestärkt. Es wurde ein zentrales Forum des Austausches und der Informationen geschaffen, das den Fachkräften die Möglichkeit bietet, sich über Erfolge, Ideen und Herausforderungen auszutauschen. Das Wissen und die gesammelten Erfahrungen der Mitglieder sind sehr wertvoll und stehen bei COA∙KOM daher im Vordergrund. Weiterhin können Veranstaltungen beworben und Fachkräfte überregional auf Fort-und Weiterbildungen aufmerksam gemacht werden.
Die Nutzung der Kommunikationsplattform COA∙KOM ist mit einer kostenfreien Registrierung möglich.
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Vernetzung durch Austausch
Die Pflege von persönlichen Kontakten, die zum Austausch und zum voneinander Lernen notwendig sind, gehen im Alltag aufgrund des Zeit- und Kostenaufwandes leider häufig unter. Der Austausch von Erfahrungen und die gegenseitige Unterstützung soll während der Projektlaufzeit durch begleitende Veranstaltungen intensiviert werden.
Eine bundesweite Online-Tagung unter dem Titel „Kinder aus suchtbelasteten Familien – Gute Arbeit braucht ein starkes Netz“ fand bereits am 10.12.2020 statt. Über 60 Teilnehmer*innen aus Deutschland und der Schweiz nutzen die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.
2021 fanden Workshops in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern statt. Gemeinsam mit den jeweiligen Landesstellen für Suchtfragen und Suchtprävention wurden die Themen in jedem Bundesland individuell festgelegt.
Am 14. & 15. Oktober 2022 wird in Berlin eine große bundesweite Konferenz stattfinden. Weitere Informationen dazu werden in Kürze veröffentlicht.
Auf der Website von NACOA wurde im Rahmen des Projektes eine onlinebasierten Informationsübersicht über die bereits bestehenden Angebote in Form einer Landkarte erstellt. Diese erleichtert es Hilfesuchenden zukünftig schnell und einfach an Informationen und Adressen von Hilfeangeboten zu gelangen sowie Fachkollegen*innen sich zu vernetzen und Kooperationen zu bilden. Für NACOA dient die Übersicht zusätzlich auch der Bestandsaufnahme und der Bedarfsermittlung.
Qualitätssicherung
Zur Sicherung der Qualität des Projektes werden die European Drug Prävention Quality Standards (EDPQS) verwendet. Diese Standards geben dem Projektteam eine Art Checkliste an die Hand, mithilfe derer sichergestellt werden kann, dass alle Aspekte qualitativ hochwertiger Präventionsarbeit bedacht werden. Die Standards stellen dabei keinen Bewertungsmaßstab dar, sondern dienen zur Anregung, (Weiter-)Entwicklung und Selbstreflexion.
Im Sinne der Qualitätssicherung wurde 2020 zusätzlich ein wissenschaftlicher Beirat gegründet. Das Projektteam sieht durch die Implementierung die Einbeziehung der Expert*innen ein großes Potential, die Advocacy-Arbeit zu fördern und damit auch die Akzeptanz des Projektes und der Projektergebnisse bei den Zielgruppen und Stakeholdern zu erhöhen.
Umsetzung von Forderungen und Empfehlungen
Das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt greift damit eine wesentliche Forderung des Entschließungsantrages des Deutschen Bundestages von 2017 auf und schafft die Voraussetzung für deren Umsetzung.
„Kommunale Angebote, lokale Initiativen und ehrenamtliches Engagement sind wichtige Elemente in der Unterstützung psychisch kranker Eltern und ihrer Kinder. Sie müssen jedoch personell und finanziell zu einem strukturellen und flächendeckenden Unterstützungssystem ausgebaut werden.“
„Mitunter kooperieren die verschiedenen Professionen aus unterschiedlichen Systemen nicht strukturiert und verbindlich genug miteinander, um Kinder psychisch kranker Eltern zu unterstützen. Eine planvolle und abgestimmte Hilfe für die Familien ist vielmehr von der individuellen Kooperationsbereitschaft und dem Engagement einzelner beteiligter Personen abhängig.“
Zusätzlich greift das Projekt „Bundesweite Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen des Hilfesystems für Kinder suchtkranker Eltern“ die Empfehlung Nr. 18 aus dem Abschlussbericht der AG Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern auf
„…die Erfahrungen und Erkenntnisse aus bereits existierenden Resilienz fördernden Angeboten (sind) für Qualitätskriterien für kommunale Angebote und Maßnahmen für Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern“ zu berücksichtigen."
Die bundesweite Vernetzung wird