Was ist Sucht

Was ist Sucht?



Wenn du Eltern hast, die zu viel Alkohol trinken oder Drogen nehmen, gibt es eine Sache, die du verstehen musst:



Alkoholismus oder jede andere Sucht ist eine Krankheit. Wenn jemand eine Erkältung hat, muss er husten und niesen. Wenn jemand eine Suchtkrankheit hat, verliert er oder sie die Kontrolle darüber, wie viel Alkohol oder Drogen er/sie zu sich nimmt. Wenn einer von deinen Eltern suchtkrank ist, heißt das nicht, dass er/sie ein schlechter Mensch ist. Doch unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen tun und sagen süchtige Menschen Dinge, die sie normalerweise nie tun und sagen würden. All diese verrückten, unvorhersehbaren, verletzenden, peinlichen Dinge, sind Anzeichen der Suchtkrankheit.



Suchtkranke Menschen ...

 

• sind oft aggressiv oder gewalttätig.

• lügen.

• geben anderen die Schuld an allem.

• wälzen Verantwortung auf andere ab.

• sind ungerecht.

• schwanken extrem zwischen völlig verschiedenen Stimmungen.

• drohen oft Dinge an, die sie dann nicht tun.

• wissen heute nicht, was sie gestern gesagt haben.

• bringen sich und andere in gefährliche Situationen.

• verhalten sich manchmal wie hilflose Kinder.

• verstecken Alkohol oder andere Drogen an den seltsamsten Orten.

• versprechen Dinge, die sie nicht einhalten.

Wenn dein Vater oder deine Mutter unter Alkohol, Drogen oder Medikamenten steht, ist sein/ihr Verhalten für dich einfach verwirrend. Je nachdem, ob und wie viel sie genommen haben, kann es sein, als ob du einen anderen Menschen vor dir hast.



Vielleicht bist du dir aber auch nicht sicher, ob du es bei deinem Vater oder deiner Mutter wirklich mit einem Suchtproblem zu tun hast. Denn, wenn man Suchtkranken sagt, dass man sich z. B. wegen ihres Trinkens Sorgen macht, sagen sie meistens so was: „Ich trinke nur mal ein Bier. Ist doch völlig normal. Du siehst ja Gespenster." Entscheidend ist aber, ob DU das Gefühl hast, dass DEIN Leben durch das Trinken eines Familienmitgliedes in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn du das checken willst, haben wir hier eine Frageliste für dich.

 

Wenn du es in deiner Familie mit einer Sucht zu tun hast, ist es für dich das Wichtigste zu verstehen, dass DU für dieses Problem NICHT verantwortlich bist.

Sucht ist eine Krankheit.

 

Du	hast sie nicht verursacht.
Du	kannst sie nicht heilen.
Du	kannst sie nicht kontrollieren.
Du	kannst für dich selber sorgen, indem du über deine Gefühle mit Erwachsenen sprichst, denen du vertraust.
Du	kannst gesunde Entscheidungen treffen - für dich.
Du	kannst dich selber achten und lieben.

Bitte behalte diese sieben Merksätze im Hinterkopf. Sie werden dir dabei helfen, mit deinen suchtkranken Eltern besser umzugehen und selber ein besseres Leben zu führen.



Mehr Infos darüber, was du tun kannst, wenn Du in deiner Familie mit suchtkranken Eltern zusammenlebst, erfährst du hier.

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© für die sieben Merksätze: National Association for Children of Alcoholics

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