U.S.-Studie: Einer von zwanzig Erstklässlern ist von Alkoholeinwirkung während der Schwangerschaft betroffen
Am 9. September ist der internationale Tag des alkoholgeschädigten Kindes. Der FASD-Knoten symbolisiert die lebenslangen Schädigungen des zentralen Nervensystems bei Kindern, die während der Schwangerschaft dem Zellteilungsgift Alkohol ausgesetzt sind.
WASHINGTON, DC – Das “Journal of the American Medical Association” veröffentlichte die Ergebnisse einer Studie des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism , die die Prävalenz von Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) unter den Erstklässlern in vier U.S.-Gemeinden untersucht hat. Über 6,500 Kinder wurden untersucht, und in der konservativsten Einschätzung reichte die Zahl der von FASD betroffenen Schüler von 1 bis 5 Prozent. Das ist eins von zwanzig Kindern. (…)
Nach der Studie mehren sich die Anzeichen dafür, dass schädliche Alkoholexposition während der Schwangerschaft in den Vereinigten Staaten verbreitet ist. Die Zahlen decken sich mit Daten des Center for Disease Control and Prevention (CDC), wonach zehn Prozent der schwangeren Frauen angeben, Alkohol zu trinken und drei Prozent Rauschtrinken zugaben. [1] Dadurch stehen über 100.000 Geburten in den Vereinigten Staaten unter dem Risiko von FASD. Im Vergleich zu diesen neuen FASD-Daten laufen die neusten Schätzungen des CDC für das Autismus-Spektrum auf 1,5 Prozent der amerikanischen Kinder hinaus.
„Diese schockierenden Ergebnisse belegen, dass Hausärzte, Spezialisten für Public Health, Politiker und die breite Öffentlichkeit angesichts dieser Krise endlich aufwachen müssen“, sagte Tom Donaldson, Vorsitzender der National Organization on Fetal Alcohol Syndrome (NOFAS). „Wir brauchen dringend mehr Suchthilfe-Angebote für Frauen, die mit dem Trinken nicht aufhören können sowie einen besseren Zugang zu Hilfeangeboten.“
Quelle: NOFAS
[1] Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts muss davon ausgegangen werden, dass in Deutschland 14 Prozent der schwangeren Frauen gelegentlich Alkohol konsumieren. Eine internationale Vergleichsstudie des Centre of Addiction and Mental Health in Toronto schätzt den Anteil der deutschen Frauen, die während der Schwangeschaft trinken, auf 25,8 Prozent. Die Bundesdrogenbeauftragte schätzt die Zahl der Neugeborenen mit FASD auf 10.000 pro Jahr.