Jugendpolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion besucht Hilfeprojekt in Osnabrück

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Foto: Caritas /Urte Tegtmeyer: Expertinnen und Experten zum Thema Sucht und Kinder: Monika Schnellhammer, Stefanie Budczak,
Matthias Seestern-Pauly, Marina Wawilkin und Conrad Tönsing

OSNABRÜCK - Im Rahmen der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien besuchte der FDP-Bundestagsabgeordnete Matthias Seestern-Pauly die Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation der Caritas in Osnabrück.

Beim Gespräch der Caritas-Fachleute mit dem Politiker wies Suchttherapeutin Stefanie Budczak darauf hin, dass durchschnittlich in jeder Schulklasse drei Kinder seien, die aus suchtbelasteten Familien stammen. Die Herausforderung sei, diesen Kindern ihre Hemmschwelle aus Scham und Sorge zu nehmen und für Angebote zur Prävention zu gewinnen. Matthias Seestern-Pauly, selbst Gymnasiallehrer sowie Kinder- und Jugendpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, forderte in diesem Zusammenhang eine verbesserte Lehrerausbildung: „Ich wünsche mir für Lehrkräfte eine bessere Unterstützung in Bezug auf die Sensibilisierung für Tabuthemen wie Sucht, Gewalt und Missbrauch. Dazu gibt es bislang in der Ausbildung kein Modul“, erklärt der Bundestagsabgeordnete.

Bessere Zusammenarbeit der Schnittstellen

Conrad Tönsing, Geschäftsbereichsleiter Suchprävention und Rehabilitation des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück, forderte eine bessere Zusammenarbeit an allen Schnittstellen, beispielweise bei der Jugendhilfe, den Schulen und anderen Einrichtungen. Im stationären Bereich der Fachkliniken Hase-Ems und Nettetal werden bereits familientherapeutische Angebote gemacht. Doch das alleine reiche nicht aus: „Ein Drittel aller Kinder aus suchtbelasteten Familien wird selbst einmal abhängig.“ Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, lobte die bereits bestehenden Kooperationen zwischen Kommunen und dem Caritasverband, doch gelte es, diese weiter auszubauen.

Schule hat besondere Bedeutung

Die Schule spiele eine bedeutende Rolle. Darin waren sich alle Teilnehmer des Gespräches einig: „In die Schule gehen alle Kinder. Hier müssen Mädchen und Jungen aus belasteten Familien ein niedrigschwelliges Angebot haben, an das sie sich wenden können“, fasste Marina Wawilkin, Leiterin der Caritas-Fachambulanz, zusammen. Dazu müsse beispielsweise die Zusammenarbeit der Suchtprävention mit der Schulsozialarbeit intensiviert werden um wirkungsvoll zusammenzuarbeiten. Dann könnten gefährdete Kinder aus Suchtfamilien besser vor einer eigenen potenziellen Sucht geschützt werden.

Quelle: www.hasepost.de

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