03.11.10 Köln: Alkoholkonzern baut Präventions-Kampagne weiter aus

Unbeeindruckt von der Kritik aus professionellen Präventionskreisen, will Pernod Ricard die Kampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ mit einem Werbespot weiter ausbauen.  Die 30-sekündige Werbung soll im Fernsehen und im Kino geschaltet werden. Gegen Ende des Jahres startet zusätzlich  eine deutschlandweite Plakatkampagne auf Großflächen, berichtet die Werberpostille w&v.

Anfang April dieses Jahres hat der Alkohokonzern Pernod Ricard  zusammen mit der "Stiftung für das behinderte Kind" die nationalen Mediakampagne "Mein Kind will keinen Alkohol!" ins Leben gerufen  Die Aktion soll über die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft und das "Fetale Alkohol Syndrom" aufklären.

Gabriele Bartsch, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), meinte zur Aktion: "Die Prävention sollten die Konzerne den Pädagogen überlassen. Wenn sie wollten, könnten sie wirksame Alkoholprävention leisten, indem sie Verantwortung im Kernbereich ihres Geschäftes übernehmen: Ihr Beitrag zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden muss sich auf ihre Produkte beziehen. Produkt und Vermarktung dürfen nicht auf junge Menschen – die neuen Käuferschichten - abzielen, sonst sind alle Präventionsaktivitäten Makulatur."

Richtig ist, dass Pernod Ricard freiwillig Ramazotti-Flaschen mit Pictogrammen auszeichnet, die eine durchgestrichene Schwangere abbilden. Das dezente Symbol hat allerdings nicht einmal die Größe eines Ein-Cent-Stücks. Falsch ist, dass demnächst Schwangerschaftskleidung im Ramazotti-Store verkauft wird.

 

Quellen; w&v, Zeitschrift "rausch", www.nichttrinker.com

Vergleiche Nachricht vom 8.4.2010.

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