NACOA Regional
Gute Netzwerke sind eine wesentliche Voraussetzung, um Kindern aus Suchtfamilien helfen zu können: in der Kommune, im Kreis, im Land und im Bund. NACOA Deutschland hat seinen Sitz in Berlin, doch unsere Mitglieder leben und arbeiten im ganzen Bundesgebiet. Einige von ihnen stellen sich als NACOA-Ansprechpartner:innen für ihr Bundesland zur Verfügung, um Informationen von NACOA in bestehende Netzwerke zu transportieren und neue regionale Vernetzungen zu unterstützen. Sie alle verfügen über einen fundierten fachlichen Hintergrund, auf dem sie das Anliegen von NACOA in ihren Bundesländern vertreten. Auf dieser Seite stellen wir unsere Ansprechpartner:innen vor:

Baden-Württemberg
Mit der Situation von Kindern, Jugendlichen und Eltern in suchtbelasteten Familien befasse ich mich nun schon seit mehr als 25 Jahren. Aufmerksam geworden bin ich auf die „Vergessenheit“ dieser Kinder in meiner therapeutischen Arbeit in der Suchtkrankenhilfe. In meinem heutigen beruflichen Alltag als niedergelassener Psychotherapeut in Balingen kann ich immer wieder erkennen, wie „störendes“ Verhalten von Kindern und Jugendlichen auf dem suchtbelasteten familiären Hintergrund ganz anders zu verstehen ist. 1990 haben wir in Balingen mit der ersten Gruppenarbeit mit den belasteten Familien begonnen, 2003 wurde der Verein „Huckleberry & Pippilotta“ gegründet. Wichtig dabei war mir schon immer eine Vernetzung verschiedener Arbeitsfelder (Suchthilfe, Jugendhilfe, Selbsthilfe, Medizin, Therapie, usw.).
Seit vielen Jahren bin ich auch als Referent und Autor zur Thematik Kinder aus suchtbelasteten Familien tätig. Weitere Informationen sind auf der Homepage unserer Gemeinschaftspraxis zu finden: http://www.praxis-weinmann-mayer.de/kinder_suchtkranker.htm
Kontakt:



Niedersachsen
Seit zehn Jahren arbeite ich als Referentin für Suchtprävention in der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen. In diesem Zusammenhang habe ich mich schon früh mit dem Thema "Kinder aus suchtbelasteten Familien" beschäftigt. Aufgrund meiner Stelle in der Landesstelle habe ich gute Kontakte zu den 75 ambulanten Fachstellen für Sucht und Suchtprävention allgemein und insbesondere zu den 25 Fachstellen, die zusätzliche Ressourcen für die Suchtprävention haben. Ich unterstütze die Fachstellen in Ihren Aktivitäten für unsere Zielgruppe. Dies erfolgt mit Materialien und insbesondere mit Schulungen (z.B. Kind Sucht Familie, und Trampolin). Darüber hinaus versorge ich die Fachstellen und insbesondere Personen mit Interesse an dem Thema mit Informationen.
Kontakt:

Nordrhein-Westfalen
Wie stark eine Suchterkrankung eine Familie belasten kann, das habe ich nicht nur privat, sondern auch in meinem früheren Beruf bei der Drogenfahndung erlebt. Daher habe ich mich über zehn Jahre in einem großen Suchtselbsthilfeverband dafür engagiert, das Thema Kinder, Jugend und Familie nach vorn zu bringen. Die Redaktion der regionalen Mitgliederzeitung und die Organisation von Familienfreizeiten in Sommer-Zeltlagern gehörten zu meinen Aufgaben.
Als um das Jahr 2002 herum das Komatrinken in meinem Landkreis zu einem Alltagsproblem wurde, waren die Jugendlichen aus den Selbsthilfegruppen sofort bereit zu helfen. Sie schlugen vor, die komatös trinkenden Kinder vis-à-vis mit einem Theaterprojekt zu erreichen. So bauten wir gemeinsam das Theaterensemble GrOßeFreiheit auf. In dem von den Jugendlichen selbst geschriebenen Stück MACHTLOS bringen die Jugendlichen für Ihre Altersgenossen das Thema "Kind sein in suchtbelasteten Familien" auf die Bühne. Seit 2012 haben schon rund 3.000 Menschen das Stück gesehen, das trotz offiziell rückläufiger Fallzahlen beim Komatrinken aktuell ist wie eh und je.
Neben der theaterpädagogischen Arbeit bin ich als systemischer Berater tätig und biete Traumaarbeit in meiner eigenen Praxis an. Die Arbeit mit Kindern und Familien mit Suchtproblemen ist mir auch da sehr wichtig.
Einmal im Monat findet in Gescher das Beratungsangebot "Kaffeezeit" statt, das sich an Pädagogen und Pädagoginnen und andere Fachkräfte richtet, die Beratungsbedarf zum Thema Kinder aus Suchtfamilien haben. Termine für 2019 hier
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Rheinland-Pfalz
Ich arbeite seit über zwei Jahrzehnten hauptberuflich im Diakonischen Werk Altenkirchen/Westerwald in der Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien. Dort biete ich seit über zwanzig Jahren u.a. Gruppen für betroffene Kinder und Jugendliche an. Ich habe verschiedentlich Fachbeiträge zum Thema Kinder in Suchtfamilien veröffentlicht und setze mich gerne für die Verbesserung ihrer Situation ein. Ab 1996 war ich an der Konzeption und Durchführung des Modellprojekts „Prävention und Frühintervention bei Kindern aus suchtbelasteten Multiproblemfamilien“ im Rahmen des Aktionsprogramms „Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz“ beteiligt. Ich bin Mitglied zweier regionaler Qualitätszirkel zum Thema Kinder aus Suchtfamilien. Meine Motivation für dieses Thema kommt aus meinen eigenen schmerzlichen Erfahrungen in der Kindheit mit suchtkranken Menschen in meinem familiären und außerfamiliären Umfeld.
Seit 2013 bringe ich meine Erfahrungen in die Vorstandsarbeit von NACOA ein. Mein Ziel ist es, dass Angehörige von Suchtkranken (Kinder und Erwachsene) an allen Orten, wo sie leben, die Hilfen bekommen, die sie brauchen.
Kontakt:
Saarland
Ich arbeite seit 12 Jahren als Psychologin und Gesprächspsychotherapeutin in "Wiesel", einem speziellen Angebot für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien (Caritasverband Schaumberg-Blies e.V.; www.caritas-neunkirchen.de). Die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen, die zu uns kommen, sind sehr unterschiedlich gelagert und reichen von kurzfristigen Aufklärungseinheiten in Bezug auf die familiäre Abhängigkeitserkrankung über Kriseninterventionen bis hin zur dauerhaften Begleitung, teils bis ins Erwachsenenalter. Unsere über die Jahre hinweg gesammelten sowie selbstentwickelten Methoden und Materialien in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wurden jüngst in einem Methodenhandbuch veröffentlicht. Parallel zur Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen beraten wir auch deren betroffene und angehörige Elternteile und bilden Fachkräfte fort bzw. Studierende der Sozialen Arbeit zu "Risiken und Resilienz bei Kindern aus suchtbelasteten Familien" aus (HTW des Saarlandes: Studiengang Pädagogik der Kindheit).
Mein Anliegen ist es, in unserem Bundesland eine möglichst flächendeckende Versorgung der Kinder und Jugendlichen voranzutreiben. Angebote wie "Wiesel" sollte es in allen saarländischen Landkreisen geben. Als ganz wesentlich erscheint dabei - auch vor dem Hintergrund alkoholembryopathisch geschädigte Kinder und/oder in ihrer Entwicklung gefährdeter Kinder - die verbesserte Kooperation zwischen den beteiligten Hilfesystemen (Suchthilfe, Kinder- und Jugendhilfe, medizinischem System).