Drogenbeauftragte für bessere Hilfen für Kinder aus Suchtfamilien

BERLIN – Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig will bessere Hilfen für Kinder aus Familien mit Suchtproblemen erreichen. „Kinder dürfen kein Kollateralschaden der elter­lichen Sucht sein, um den man sich oft nur durch Zufall kümmert“, sagte die CSU-Politike­rin.

Deshalb solle sichergestellt werden, dass Angebote von Jugendhilfe und Gesundheitssys­tem künftig nahtlos ineinander­greifen. „Wenn Kinderärzte erkennen, dass ein Kind Unter­stützung braucht, dann müssen sie auch in der Lage sein, die notwendige Hilfe etwa durch die Jugendämter anzuschieben.“ Dies klappe nur, wenn der Kinderarzt seinen Ein­satz auch vergütet bekomme.

Ludwig bezog sich auf entsprechende Empfehlungen einer Arbeitsgruppe zur Lage von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern. Ihr gehörten unter anderem Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, von Ländern und Kommunen sowie Forscher an.

Die Drogenbeauftragte betonte, Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) und sie seien sich einig, dass die an die Gesundheitspolitik im Bund gerichteten Empfehlungen vollständig umgesetzt werden sollten. Sie müssten dann auch so schnell wie möglich in der Praxis ankommen.

Laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung wachsen mehr als drei Millionen Kinder in Familien mit Suchtbelastungen auf – rund 2,65 Millionen davon haben ein Elternteil mit Alkoholproblemen.

geschrieben am 10.03.20

Quellen: dpa/aerzteblatt.de
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