DAK Kinderreport: Kinder von Suchtkranken sind gesundheitlich besonders gefährdet
HAMBURG - Der jüngst veröffentlichte Kinder- und Jugendreport 2018 der DAK identifiziert Kinder suchtkranker Eltern als eine besonders vulnerable Gruppe. Ablesbar ist dies laut Jugendreport an den um 32 Prozent höheren Versorgungsleistungen gegenüber Kindern aus nichtsüchtigen Elternhäusern. Insbesondere die um 17 Prozent höheren Kosten für Krankenhausaufenthalte schlagen zu Buche.
(…) "So liegt der Anteil chronisch kranker Kinder von Eltern mit diagnostizierter Suchterkrankung bei 33,6 Prozent. Im Vergleich dazu haben Kinder nicht suchtkranker Eltern eine um sieben Prozentpunkte niedrigere Prävalenz entsprechender Erkrankungsbilder. Auch hinsichtlich der Prävalenz potentiell chronisch-psychischer Erkrankungen zeigen sich zum Teil deutliche deskriptive Unterschiede.
So ist zum Beispiel der Anteil der Kinder, die eine klinisch diagnostizierte Suchterkrankung entwickelt haben, um 63 Prozent höher, wenn sie selbst suchtkranke Eltern haben. Auch die Prävalenz von Depressionen (+ 43 Prozent) oder hyperkinetischen Störungen (im Wesentlichen ADHS, + 41 Prozent) ist deutlich erhöht. Angststörungen treten ebenfalls gehäuft auf (+ 26 Prozent). Dies gilt insbesondere für das differenzierte Erkrankungsbild der Schulangst bzw. Schulphobie (+ 35 Prozent)."
Trotz der alarmierenden Zahlen sieht die DAK ein „erhebliches Präventions- und Steuerungspotential zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage von Kindern suchtkranker Eltern.“