Robert Koch-Institut: Kein Anstieg psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen

BERLIN – Kinder und Jugendliche sind durch eine eingeschränkte psychische Gesundheit stärker in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt als durch körperliche Erkrankungen. Bei rund 20 % der Kinder und Jugendlichen finden sich Anhaltspunkte für psychische Auffälligkeiten. Die Häufigkeit entsprechender Symptome ist über den Zeitraum der KiGGS-Basiserhebung (2003 bis 2006) und KiGGS Welle 1 (2009 bis 2012) stabil geblieben.

82 % der Kinder waren in der KiGGS-Basiserhebung psychisch unauffällig,18 % zeigten Symptome. 88 % der psychisch unauffälligen Teilnehmenden bei der ersten Untersuchung waren dies während KiGGS Welle 1. Zudem zeigte nur noch die Hälfte der bei der ersten Befragung auffälligen Jungen und Mädchen auch bei der Folgeerhebung entsprechende Symptome.

Jungen haben häufiger sowohl emotionale als auch verhaltensbezogene Probleme als Mädchen. Eine besonders sensible Phase für das Entstehen psychischer Auffälligkeiten reicht vom Vorschulalter (3 bis 5 Jahre) bis zum Ende der Grundschulzeit (9 bis 11 Jahre). Jungen entwickeln in dieser Phase häufiger entsprechende Symptome und weisen in diesen größere Stabilität auf. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil der Jungen, die psychisch auffällig werden und bleiben. Der Anteil psychisch auffälliger Mädchen bleibt bis ins Jugendalter konstant. Bei ihnen steigt mit zunehmendem Alter der Prozentsatz derjenigen, die über beide Erhebungszeiträume eine dauerhafte Symptomatik aufweisen. Für sie ist vor allem der Übergang vom späten Grundschulalter (9 bis 11 Jahre) bis zum Ende der Jugendzeit (15 bis17 Jahre) sensibel. Emotionale und verhaltensbezogene Probleme bleiben in diesem Zeitraum häufiger bestehen als bei Jungen.

KIGGS = Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
Sie wird vom Robert-Koch-Institut als Lang­zeit­studie durchgeführt und untersucht die gesundheitliche Situation der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen und begleitet sie bis ins Erwachsenenalter.

 
Quelle: Robert Koch-Institut
 
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