Jugendforscher Hurrelmann: "Koalitionsvertrag ist für Kinder und Jugendliche der beste, den wir seit langem hatten."

poster2018_klein.jpgBERLIN - "Bemerkenswert" sei das, was sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag zu den Themen Famillien- Kinder- und Bildungspolitik vorgenommen haben, sagte heute Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance bei der Auftakt-Pressekonferenz zum  Start der neunten bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien in Berlin. "Ich kann mich nicht erinnern, in einem Koalitionsvertrag der letzten Jahre so klare Positionen zur Verbesserung der Lage von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gelesen zu haben", so Hurrelmann. Als positive Aussagen aus dem Koalitionsvertrag zitierte er: 

"Die Belange und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bedürfen der besonderen Berücksichtigung im Gesundheitssystem, in Medizin und Forschung."

"Wir wollen die Situation von Kindern psychisch kranker Eltern verbessern. Die Schnittstellenprobleme bei ihrer Unterstützung werden wir mit dem Ziel einer besseren Kooperation und Koordination der unterschiedlichen Hilfesysteme beseitigen."

 „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen."

"Gerade die Jüngsten bedürfen des besonderen Schutzes durch Staat und Gesellschaft.“

Hinzu kommt das Bekenntnis der Großkoalitionäre, die Kinderrechte im Grundgesetzt zu verankern. "Das sind Schritte, die in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen sind", findet Hurrelmann. Bisher litten die Helfersysteme daran, dass zwar sie den kranken Eltern helfen können, wenn sie sich zu ihrer eigenen Krankheit bekennen und Hilfe suchen. Den Kindern dieser Eltern aber könnten sie mangels gesetztlicher Regelungen oft nicht helfen, obwohl diese mindestens genauso hilfsbedürftig sind. "Kinder können heute ihren Anspruch auf Hilfe aus eigenem Recht nicht durchsetzen. Durch die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz wird sich diese unbefriedigende
Ausgangslage mittelfristig spürbar verändern", sagt Hurrelmann. Er hoffe, dass in der Folge auch die von NACOA Deutschland erhobene Forderung umgesetzt werde, die Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Kinder- und Jugendhilfegesetz zu einer regelfinanzierten Leistung zu erklären, auf die ein individueller Rechtsanspruch der Kinder besteht."

Alle Statements der Auftakt-Pressekonferenz gibt es hier

Die Presseerklärung zur Aktionswoche gibt es hier

Nachricht von NACOA

 

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