In diesem Interview mit Ilke Crone, einer systemischen Therapeutin und Elterncoach, geht es um das Thema "Auch psychisch kranke Eltern können ein positives Vorbild sein". Psychisch kranke oder traumatisierte Eltern haben oft mit ihrer eigenen psychischen Stabilität zu kämpfen und wollen gleichzeitig ihren Kindern einen guten Entwicklungsweg ermöglichen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dies gelingen.

Psychisch beeinträchtigte Eltern zeigen oft Instabilität und Unsicherheit im Umgang mit ihren Kindern. Dieser Mangel an Stabilität äußert sich in unzuverlässigen Beziehungsangeboten und der Unfähigkeit, konsequent auf die Gefühle ihrer Kinder einzugehen. Infolgedessen nehmen die Kinder diese Inkonsequenz wahr und fühlen sich möglicherweise schuldig und beschämt. Als Reaktion darauf können die Eltern überfürsorglich werden. 

Wie können diese Eltern in der Psychotherapie in ihrer Rolle als Bezugspersonen gestärkt werden? In stabilen Phasen ist es von entscheidender Bedeutung, mit den Eltern daran zu arbeiten, ihren Kindern transparent und altersgerecht zu erklären, was in schwierigen Zeiten geschieht und was sie betrifft. Auf diese Weise ist es weniger wahrscheinlich, dass die Kinder sich selbst die Schuld geben oder das Gefühl haben, dass sie etwas falsch gemacht haben. Auch soziale Netzwerke spielen eine wichtige Rolle und sollten bewusst und gezielt einbezogen werden. Eltern sollten ermutigt werden, ein Unterstützungsnetz aufzubauen, das den Kindern in unsicheren Zeiten zur Verfügung steht. Eine klare und eindeutige Vermittlung von Werten, wie z. B. gegenseitiger Respekt, ist unerlässlich, da dies verhindert, dass Kinder den Respekt vor ihren psychisch kranken Eltern verlieren. Daher sollte in der Familie eine respektvolle Atmosphäre herrschen.

Die Vermittlung dieser Prinzipien in der Therapie ist jedoch keine Garantie dafür, dass die Eltern sie in ihrem täglichen Leben anwenden können. Crone führt in ihrer Praxis Rollenspiele durch oder verwendet im Raum aufgestellte Figuren, um Eltern zu trainieren. Diese Übungen konzentrieren sich auf Deeskalationsstrategien und bedeutsame Beziehungsgesten. Die Eltern lernen Techniken, um unprovoziert zu bleiben, treu zu bleiben. 

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