Fetale Alkoholschäden in Deutschland häufiger als bisher angenommen

MÜNCHEN - Forscher des Münchner Instituts für Therapieforschung haben im Rahmen einer Studie festgestellt, dass in Deutschland pro Jahr mehr Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen geboren werden, als bislang vermutet. Die Wissenschaftler um Ludwig Kraus schätzten auf Grundlage von internationalen Übersichtsstudien, dass im Jahr 2014 in Deutschland 12.650 Babys mit einer Fetalen Alkoholspektrum-Störung (FASD) zur Welt kamen, darunter knapp 3.000 mit einem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) als volle Ausprägung der Störung. Die offizielle Einschätzung der Bundesdrogenbeauftragten ging bislang von ca. 10.000 jährlichen Neugeburten mit FASD aus.

Die Münchner Forscher hatten neben den internationalen Übersichtsstudien eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts in Berlin ausgewertet, die auf Befragungen von Müttern beruhte. Demnach wurden von 10 000 Kindern 177 mit FASD geboren. Das rechneten die Forscher auf die Zahl von 715 000 Geburten in Deutschland um. "Für Deutschland wurden die Zahlen bisher unterschätzt", sagte Kraus.

Quelle: aerztezeitung.de

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