Ausgelaufene Finanzierung: Patenschaftsprojekt für COAs ist auf Spenden angewiesen

MANNHEIM - Nach einer Laufzeit von einem Jahr und fünf Monaten endete im April 2018 die Finanzierung für das Patenschaftsprojekt für Kinder aus suchtbelasteten Familien durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg. Der Träger, der Drogenverein Mannheim e. V., ist von der Nachhaltigkeit und dem Gewinn des Projekts für die Kinder überzeugt, und lässt es über Spendengelder weiterlaufen.

Spendenkonto:

Drogenverein Mannheim

Stichwort Patronus

Sparkasse Rhein- Neckar Nord

IBAN  DE 79 6705 0505 0030 1710 12

BIC/Swift  MANSDE66XXX

 

Kinder benötigen für eine gelingende Entwicklung mindestens eine zuverlässige Bindung zu einer Bezugsperson, welche abhängige Eltern oft nicht darstellen. In Suchtfamilien orientiert sich der Familienalltag an der elterlichen Sucht statt am Kind. Haben diese Kinder eine stabile Beziehung zu einem Erwachsenen, nicht suchtmittelabhängigen Menschen, kann dies ihr Selbstvertrauen enorm stärken und weiteren Entwicklungsrisiken vorbeugen.

Am 1. November 2016 schlug der Drogenverein Mannheim e.V.  neue Wege im Bereich der Suchthilfe ein. Mit Hilfe der finanziellen Förderung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg wurde mit einer innovativen Idee das Konzept des  Projektes „Patronus“- Patenschaften für Kinder aus Suchtfamilien, geschaffen.

Ziel der Patenschaften ist es den betroffenen Kindern Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und feste Bindungen zu schaffen. Aufgrund der Drogensucht der Eltern und den damit verbundenen Schwierigkeiten erleben die Kinder meistens eine unsichere familiäre Bindung und wachsen in einer Atmosphäre großer Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit auf. Oft ist es auch das Stigma der Sucht, die es den Kindern schwer macht uneingeschränkt in der Gesellschaft aufgenommen zu werden. So sind Armut, Vernachlässigung, soziale Ausgrenzung und Isolation, Themen, mit denen diese Kinder konfrontiert werden.

Mit dem Projekt sollen mögliche Folgeschäden aufgefangen werden, denen die Kinder ausgesetzt sind. So entwickelt ein Drittel der Kinder, die in Suchtfamilien aufwachsen später selbst eine Suchtproblematik oder zeigen ein psychisch auffälliges Verhalten (weiteres Drittel). Andere Kinder entwickeln sich jedoch trotz allen vorhandenen Widrigkeiten zu gesunden Erwachsenen. Die Resilienzforschung hat gezeigt, dass in diesen Biographien ein häufiger Schutzfaktor eine gesunde Beziehung zu einer verlässlichen Person außerhalb der suchtbelasteten Familie war.

Dem Drogenverein Mannheim e.V.  ist es in den letzten 2 Jahren gelungen, 7 hochmotivierte Paten_innen für 9 Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren zu gewinnen. Wovon aktuell noch 4 Pate_innen im Modell sind und derzeit wieder weitere Pate_innen akquiriert werden.

Die Pate_innen  treffen sich einmal wöchentlich mit dem Kind beispielsweise zum Kino-, Theater-, oder Zoobesuch, zum Plätzchen backen, Reiten oder sie erfahren eine Unterstützung bei den Hausaufgaben. Die Kinder haben durch die individuelle Begleitung  die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, ihren Erlebnishorizont zu erweitern und die Paten_innen sind ihnen dabei verlässliche Ansprechpartner_innen.

Der Drogenverein Mannheim e.V. gewährt den freiwilligen Paten_innen die Teilnahme an qualifizierten Schulungen, begleitenden Gesprächen und betreut die ausgewählten Familien intensiv.

 

Quelle: Drogenverein Mannheim
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