8.11.2007 Berlin

Bundesdrogenbeauftragte besucht die Beratungsstelle für alkohol-geschädigte Kinder

Die Bundesdrogenbeauftragte, Sabine Bätzing, hat am 8.11.2007 das Evangelische Kinderheim Sonnenhof und die erste deutsche Beratungsstelle für alkohol-geschädigte Kinder besucht, um sich vor Ort über die Arbeit mit alkoholgeschädigten Kindern zu informieren.

Vor Pressevertretern stellt Sabine Bätzing einen großen Sensibilisierungsbedarf zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft und zur Problematik der betroffenen Kinder fest: „Mir ist es wichtig, dieses Thema aufzugreifen und dazu beizutragen, dass es stärker in die Öffentlichkeit kommt," sagte die Drogenbeauftragte. Dabei müssten nach Meinung Bätzings alle Ebenen in Deutschland angesprochen werden. Es sei noch längst nicht in allen Köpfen angekommen, dass Alkoholkonsum und Schwangerschaft nicht zusammengehen. Information und Prävention seien notwendig.

Bereits im September hatte die Bundes­drogenbeauftragte anlässlich des Internationalen Tages des alkoholgeschädigten Kindes angekündigt, Warnhinweise auf alkoholischen Getränken für Schwangere zu prüfen, wie sie zurzeit in Frankreich eingeführt werden. Sie verwies auf Untersuchungen aus den USA, wo es entsprechende Warnhinweise auf Alkoholflaschen bereits seit den 80er Jahren gibt. Verbraucherbefra­gungen haben dort eine höhere Sensibilität für die Gefahren von Alkohol für das werdende Leben als Folge der Warnaufdrucke belegt. Dass ein großer deutscher Getränkehersteller seit Kurzem auf freiwilliger Basis Warnhinweise auf seinen alkoholhaltigen Produkten anbringt, wertete Sabine Bätzing
als ermutigendes Zeichen.

Großen Nachholbedarf in puncto Sensibilisierung machte die Drogenbeauftragte im Gesundheitswesen aus. Insbesondere Ärzte müssten vermehrt auf die Problematik der alkoholgeschädigten Kinder angesprochen werden. Ferner kündigte Bätzing an, auch die Krankenkassen verstärkt auf die vernachlässigte Behinderung FASD hinzuweisen. Das Thema FASD solle auch in einen Maßnahmenkatalog Alkoholprävention Eingang finden, den sie zurzeit im Rahmen des nationalen Alkoholplans vorbereitet.

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