21.05.15 Berlin: Bundesdrogenbericht schweigt sich aus zu Kindern aus Suchtfamilien

Im heute der Öffentlichkeit vorgestellten Drogenbericht der Bundesregierung spielt das Thema Kinder aus suchtbelasteten Familien eine untergeordnete Rolle. Auf einer halben Seite referiert die Bundesdrogenbeauftragte darin bekannte Fakten mit unzureichenden Zahlen. So werden nur die 30 bis 60.000 Kinder genannt, deren Eltern von illegalen Drogen abhängig sind. Die 2,6 Millionen Kinder von Alkoholiker/innen fallen unter den Tisch. "Kinder aus suchtbelasteten Familien erhalten (...) oft keine adäquate Hilfe und Unterstützung von außen", resümiert der Bundesdrogenbericht.
Als einzige Maßnahme zur Unterstützung von Kindern aus suchtbelasteten Familien wird im Bericht zum wiederholten Mal auf das vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Präventionsprogramm "Trampolin" verwiesen, das den Kindern indes nur eine Kurzintervention mit neun Gruppensitzungen anbietet. Jene rund 200 Gruppenangebote in Deutschland, die Kindern von Suchtkranken langfristige Hilfen anbieten, sind im Drogenbericht dagegen weder erwähnt, noch äußert sich die Drogenbeauftragte dazu, wie diese oftmals durch Spenden finanzierten Gruppen besser unterstützt werden können.

Die Drogenbeauftragte, Marlene Mortler (CSU) hatte am Beginn ihrer Amtszeit im Januar 2014 als wichtiges Anliegen ihrer Arbeit die Verbesserung der Situation von Kindern aus suchtbelasteten Familien hervorgehoben und später auch "aktive Hilfen" für die Kinder angekündigt. Im Drogenbericht 2015 finden sich keine Hinweise, wie diese Ankündigungen im Rest der Legislaturperiode noch erfüllt werden könnten.

Download des Bundesdrogenberichts hier

Nachricht von NACOA

 

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