17.12.13 Osnabrück: Grünen Gesundheitsexperte fordert Neustart bei Alkoholprävention

Der Gesundheitsexperte der Grünenfraktion im Bundestag, ist mit der Alkoholpolitik der schwarz-gelben Koalition hart ins Gericht gegangen: Schwarz-Gelb habe die Alkoholindustrie geschützt und die einst geplante Nationale Strategie zur Alkoholprävention "beerdigt", sagte Terpe gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Wichtig wären zum Beispiel gesetzliche Regelungen für Testkäufe im Supermarkt und in Tankstellen", empfahl der Grünen-Politiker. "Auch die Alkoholwerbung sollte im Interesse des Jugendschutzes besser reguliert werden", riet der Drogen- und Suchtexperte seiner Fraktion.

Angesichts erneut gestiegener Zahlen von Klinikbehandlungen nach Alkoholvergifungen konstatiert Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen ein Versagen der Gesellschaft und der Gesundheitspolitik: "Der Umstand, dass immer mehr Jugendliche alkoholsüchtig würden, ist ausschließlich auf Erwachsene zurückzuführen." Jedes Jahr werde eine neue Rekordzahl von sogenannten Komasäufern verkündet, doch weder gesellschaftlich noch politisch ändere sich etwas. Dabei sei längst bekannt, was den Alkoholmissbrauch in Deutschland begünstige, sagte Gaßmann: sehr niedrige Preise, eine sehr hohe Verfügbarkeit, etwa an Tankstellen, eine intensive Werbung und ein nicht funktionierender Jugendschutz. "All das wurde beim Tabak geändert, und da funktioniert es wunderbar."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

Vergleiche NACOA Neuigkeiten vom 13.9.13, 15.11.13 , 11.12.13  und 16.12.13

 

Scroll to top