02.08.10 Hadamar: Frauenstation für suchtkranke Straftäterinnen und ihre Kinder

Hessen geht mit dem Modell einer Frauenstation für suchtkranke Straftäterinnen bundesweit im so genannten Maßregelvollzug voran. "Mit dem frauenspezifischen Therapiekonzept, das in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie in Hadamar seit 2002 umgesetzt wird, haben wir als erstes Bundesland Neuland betreten“, sagt Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit.

Gerade im Kontext von Suchtentstehung und –verlauf gebe es geschlechtsbezogene Unterschiede. "Daher ist das genderspezifische Therapiekonzept der Vitos Klinik Hadamar so erfolgreich.“  Bei Frauen gebe es häufig einen engen Zusammenhang von psychischen Störungen bis hin zu psychischer Abhängigkeit, Suchtmittelabhängigkeit und Gewalterfahrungen. "Es handelt sich oft um traumatisierte Frauen, die das Vertrauen in sich und ihre Umwelt verloren haben. Wenn sie aus ihrer Abhängigkeit heraus geholt werden können, wieder Selbstwertgefühl und Vertrauen in ihre Umwelt erlangen, können sie ihr Leben ohne weitere Straffälligkeit in den Griff bekommen", erläuterte die Staatssekretärin.

Rund die Hälfte der Frauen hat Kinder, zu denen in der Regel auch noch Kontakte bestehen. Darauf wird ein besonderes Augenmerk gerichtet, da erwiesen ist, dass Kinder suchtkranker Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst zu erkranken. So erfolgt während der Behandlung in Hadamar auch die Auseinandersetzung mit der Mutterrolle. Im Gesundheitswesen sollte generell ein geschlechtssensibler Ansatz in Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation zu einem grundlegenden Aspekt werden, forderte Petra Müller-Klepper.

Quelle: www.fuldainfo.de

 

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