24.02.17 Nürnberg: Fortbildungen zu Trauma und Sucht am 7. und 8.4.

Das TraumaHilfeZentrum Nürnberg bietet am 7. und 8. April zwei Veranstaltungen zum Thema Trauma und Sucht an:

Fr. 7.April 17 19:30 -21:30 Uhr
Sucht und Traumafolgestörungen in Theorie und Praxis
Vortrag von Christel Lüdecke
Gebühr: 15€

Substanzmittelmissbrauch - und Abhängigkeit zählen zu den häufigsten Folgen von Traumatisierungen. 70 -90 % der Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, haben im Vorfeld teilweise schwere Traumatisierungen erlitten. Suchtmittel werden als „Selbstmedikation" eingesetzt, um Symptome der Traumafolgestörungen z. B. schwer aushaltbare Gefühle zu lindern. Psychotrope Substanzen werden dabei nicht nur zur Abschwächung von negativen Emotionen eingesetzt, sondern auch um positive Gefühle erleben zu können. Oft leiden Menschen mit schweren Suchterkrankungen an sogenannten Bindungstraumatisierungen. Hierunter werden emotionale Vernachlässigungen sowie physische und/oder sexualisierte Gewalt in der Kindheit bezeichnet. Als sekundäre Folgen haben es die Betroffenen zusätzlich mit Störungen der Stress- und Emotionsregulation, mit der dysfunktionalen Copingstrategie Sucht, Symptomen von Traumafolgestörungen,
Ängsten und Depressionen zu tun. Menschen mit Doppeldiagnose Trauma - und Suchterkrankung leiden an zwei Erkrankungen des zentralen Stressverarbeitungssystems, die sich gegenseitig negativ bedingen. Diese Zusammenhänge sollen in dem Vortrag auch aus neurobiologischer Sicht erörtert werden.

Sa. 8. April 17 9:30-17:00 Uhr
Seminar Trauma und Sucht mit Christel Lüdecke
Gebühr:190€

Aufgrund der hohen Traumatisierungsrate bei Menschen mit Suchterkrankungen ist die Diagnostik von Traumafolgestörungen im Suchthilfesystem dringend erforderlich. Eine integrative Behandlung
ermöglicht auch bei Suchterkrankten eine erfolgreiche psychotraumatologische Behandlung. Dabei müssen Drogenpatienten und Alkoholpatienten im Vorfeld keine längerfristige Abstinenz nachweisen. Die Traumabehandlung findet unter fortlaufender Suchtstabilisierung in drei Phasen – Traumasensibilisierung, Traumastabilisierung und
Traumasynthese – statt. Bei integrativer Behandlung kann die Abwärtsspirale, die sich durch gegenseitige negative Beeinflussung von Trauma und Sucht bedingt, unterbrochen und eine Besserung
beider Erkrankungen erreicht werden. In diesem Seminar sollen nach Erläuterung der neurobiologischen Zusammenhänge von Traumafolgestörungen und Sucht die neuen Behandlungsverfahren einer erfolgreichen integrativen Traumatherapie bei Suchtkranken vorgestellt und deren Besonderheiten erläutert werden.
Mehr Infos und Anmeldung hier

Quelle: TraumaHilfeZentrum Nürnberg
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