15.02.17 Berlin: Presseerklärung der Bundesdrogenbeauftragten zu ihrem Jahresschwerpunkt COAs

In Deutschland leben etwa 2,65 Millionen Kinder in von Sucht betroffenen Familien. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Suchterkrankungen der Eltern um eine Alkoholabhängigkeit. Diese Kinder leiden unter Abhängigkeiten oder psychischen Erkrankungen ihrer Eltern oftmals ein Leben lang. Darüber hinaus gehören sie zur größten Risikogruppe, welche selbst einmal Abhängigkeiten oder psychische Beschwerden entwickelt. Hauptsächlich hervorgerufen von einem Klima der Instabilität, emotionaler Kälte, mangelnder Förderung und Gewalt.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler: „Ich möchte dafür sorgen, dass diese Kinder die gleichen Chancen wie andere Kinder haben und ihnen so früh wie möglich geholfen werden kann. Daher habe ich dieses Jahr meinen Arbeitsschwerpunkt diesen Kindern und ihren Familien gewidmet. Es gilt, dieses Thema noch weiter in den öffentlichen Fokus zu rücken. Ich setze mich dafür ein, dass in Zukunft jedes betroffene Kind, jeder Lehrer, und jede Erzieherin weiß, an wen man sich wenden kann, um Hilfe zu organisieren."

Das bestehende Hilfesystem bundesweit zu stärken und den Betroffenen eine bestmögliche Orientierung zu geben ist ein Ziel der Drogenbeauftragten der Bundesregierung in diesem Jahr.

Marlene Mortler: „Ich möchte die Kommunen dabei unterstützen und motivieren, eigene Hilfestrukturen zu schaffen und verantwortliche Ansprechpartner zu benennen. Dazu gehört, in Schulen und Kindergärten genau hinzuschauen, Erzieher und Lehrer umfassend zu informieren. Gemeinsam müssen wir die Weichen stellen, um den betroffenen Familien aus ihrer Not zu helfen. Nur so können wir den Kreislauf von Abhängigkeit von einer Generation zur nächsten durchbrechen. Positive Beispiele gibt es bereits, diese gilt es auszubauen, gegebenenfalls zu übernehmen und an die eigenen lokalen Herausforderungen anzupassen. Zu oft bleibt es dem Zufall überlassen, ob betroffenen Kindern geholfen wird oder nicht."

Quelle: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Scroll to top