Bundestag beschließt Arbeitsgruppe zu Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern

BERLIN - Mit den Stimmen aller Fraktionen hat der Deutsche Bundestag einen Antrag von Union, SPD und Grünen zu Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern einstimmig angenommen. Der Abgeordnete Paul Lehrieder (CDU/CSU) bezog in diesen Antrag die Kinder suchtkranker Eltern ausdrücklich mit ein. Kernpunkt des Antrages ist die Einsetzung einer zeitlich befristeten interdisziplinären Arbeitsgruppe, die dem Parlament bis zum 1.7.2018 einen Bericht vorlegen soll. Darin sollen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Sozialgesetzbüchern identifiziert werden, „um die gesamte Familie im Blick zu behalten und alle bereits bestehenden Hilfsangebote möglichst effektiv und umfänglich ausschöpfen zu können.“ Ferner soll die Kommission Hemmnisse für den Aufbau regionaler Hilfenetze auf Länder- und kommunaler Ebene benennen und Vorschläge machen, wie der Aufbau solcher Netze gefördert werden kann.
Die Abgeordnete Ulrike Bahr (SPD) kündigte an, dass auf Grundlage des Berichts der Arbeitsgruppe in der nächsten Legislaturperiode ein Konzept für komplexe Hilfen für betroffene Familien entwickelt werden soll.

Außer der Einsetzung der Arbeitsgruppe fordert der Antrag auch Aufklärungsmaßnahmen zur Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft, zur Sensibilisierung von Lehrer/innen, Erzieher/innen, Ärztinnen und Ärzten und zur altersgemäßem Ansprache von Kindern psychisch erkrankter Eltern. Auch soll in der Aus- und Weiterbildung aller relevanten Berufsgruppen das Thema Kinder psychisch kranker Eltern vermittelt und die Kooperation zwischen den verschiedenen Professionen fest verankert werden.

Den vollständigen Antrag gibt es hier
Den Wortlaut der Debatte im Bundestag gibt es hier

Nachricht von NACOA
Scroll to top