Informationen für Lehrer/innen und Erzieher/innen

lehrerin und kinderAls Lehrer/in oder Erzieher/in haben Sie täglich mit Kindern aus suchtbelasteten Familien zu tun. Durchschnittlich jedes sechste Kind in jeder Schulklasse oder Kindergartengruppe lebt mit Eltern zusammen, die alkoholkrank oder von anderen Suchtmitteln abhängig sind. Diese Kinder stellen die größte bekannte Sucht-Risikogruppe dar. Sie leiden immens unter der Sucht in ihren Familien. Als Reaktion auf die meist angespannte Situation zu Hause zeigen sie in Schule und Kindertagesstätte auffällige Verhaltensweisen, die von der Umwelt oft als störend empfunden werden.

Für Sie als Lehrer/in oder Erzieherin kann es daher hilfreich sein zu wissen,

- wie Sie Kinder suchtkranker Eltern erkennen können,

- warum diese Kinder auffällige Verhaltensweisen zeigen,

- wie Sie ihnen am besten Hilfe und Unterstützung geben können.

Wenn sich ein Kind aus einer suchtbelasteten Familie durch Sie angenommen, verstanden und unterstützt fühlt, wird es in der Regel weniger störende Verhaltensweisen zeigen und auf Angebote eingehen, die Sie ihm machen.

Schule und Kindergarten haben eine Schlüsselstellung

schuleFür diese Kinder sind Sie eine wichtige Vertrauensperson. Aufgrund dieser Vertrauensstellung sind Lehrer/innen und Erzieher/innen in einer besonders günstigen Position, wenn es darum geht, Kinder aus Suchtfamilien zu unterstützen. Die vielen Stunden, in denen Sie sich um diese Kinder kümmern, können einen großen Einfluss auf deren Leben haben – jetzt, und in Zukunft.

Diese Schlüsselstellung von Schule und Kindergarten bei der Verbesserung der Situation von Kindern aus Suchtfamilien wurde im Dezember 2003 auch auf einer Fachtagung der Bundesdrogenbeauftragten hervorgehoben. Die dort verabschiedeten Eckpunkte richten sich unter anderem an die Verantwortlichen für Schule und Lehrerausbildung und unterstreichen die Bedeutung der Arbeit von Lehrer/innen und Erzieher/innen.

- Schule und Kindertagesstätte sind zentrale Lebensräume für Kinder aus suchtbelasteten Familien. Sie müssen dort mit der erforderlichen Aufmerksamkeit frühzeitig erkannt werden. Gemeinsam mit den Eltern müssen Hilfeangebote vermittelt werden.

- Das Wissen über die Entstehung von Suchterkrankungen sowie die Auswirkungen auf Kinder und Familien muss verpflichtend in die Ausbildung der pädagogischen, psychologischen und medizinischen Berufsgruppen aufgenommen werden. So wird das Bewusstsein der Problematik in den jeweiligen Fachdisziplinen frühzeitig gefordert und langfristig eine gesellschaftliche Einstellungsveränderung gefördert.

Aus: 10 Eckunkte zur Verbesserung der Situation von Kindern aus suchtbelasteten Familien, vereinbart auf der Fachtagung „Familiengeheimnisse - Wenn Eltern suchtkrank sind und die Kinder leiden“ am 04. und 05. Dezember 2003 im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Berlin.

Information ist die Voraussetzung, um Kindern aus Suchtfamilien in Schule und Kindertagesstätte zu unterstützen

Das Wissen über die Entstehung von Suchterkrankungen sowie die Auswirkungen auf Kinder und Familie ist eine notwendige Voraussetzung für erfolgreiches pädagogisches Handeln in Schule und Kindertagesstätte. Der Anspruch ist hoch. Bei vielen Lehrer/innen, Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen herrscht indes große Unsicherheit, wie man mit familiären Suchtproblemen umgehen kann. Welche Verhaltensweisen kennzeichnen Kinder aus Suchtfamilien? Welche Art von Hilfe und Zuwendung benötigen diese Kinder? Wie und wann kann das Problem gegenüber den Eltern zur Sprache gebracht werden? Welche Hilfsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?

Wir bieten Ihnen auf dieser Seite eine Reihe hilfreicher Artikel zum Herunterladen. Sie sollen Ihnen Antworten geben, Sie informieren und  unterstützen. Wir bitten Sie, Ihr Herz für die Kinder suchtkranker Eltern zu öffnen, damit jedes von ihnen eine Chance hat, die Hilfe zu bekommen, die es so dringend benötigt.

Umfangreiche Informationen für Lehrer/innen und Erzieher/innen halten wir auf der nächsten Seite für Sie bereit.

NACOA bietet Ihnen zwei Möglichkeiten der Beratung:

  • Unser Beratungstelefon: Unter der Nummer 030 / 35 12 24 29 steht Ihnen montags von 10-11 und von 20 bis 21 Uhr eine Beraterin zur Verfügung. Außerhalb dieser Sprechzeit können Sie über den Anrufbeantworter einen Termin anfragen.

  • Unsere E-Mail-Beratung: Über unsere virtuelle Beratungsstelle können Sie jederzeit ihre Anliegen und Fragen an ein Beraterteam richten, das Ihnen dann zeitnah per E-Mail antworten. Zur E-Mailberatung geht es hier

Fachbrief der Berliner Senatsverwaltung für Bildung über Kinder aus suchtbelasteten Familen (0,98 MB)

Dossier der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz (99 KB)

Beginnen Sie mit dem Herzen - Hilfe für Kinder aus Suchtfamilien (96 KB)

Reichen Sie den Eltern eine Hand - Wie Sie Teil der Lösung werden können (73 KB)

Helfer mit Herz außerhalb des Elternhauses - Ein Ratgeber für die Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien (105 KB)

Kinder - Text über dem Eingang einer alten tibetanischen Schule (65 KB)

Kinder in alkoholkranken Familien (120 KB)

Rollenmuster von Kindern aus Suchtfamilien (94 KB)

Lebensgeschichten von Kindern aus alkoholkranken Familien (156 KB)

Identifying and supporting children affected by parental substance use - Resource for schools

 

 

Empfehlungen zum Umgang mit Kindern mit Fetaler Alkoholspektrum-Störung (FASD) im schulischen Alltag

infobroschuere fuer  profis

Noch mehr Informationen enthält unsere Broschüre „Kinder in suchtbelasteten Familien – Hilfen zur Unterstützung in Kindertagesstätte und Grundschule“.
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